Thüringer Engagementpreis 2016 in der Kategorie Einzelperson
Auszug aus der Laudatio in der Kategorie Einzelperson für Alexander Wettig
Auch wer noch niemals in New York war, kennt die Brooklyn Bridge über den East River, die seit 1883 Brooklyn und Manhattan verbindet. Sie gehört zu den beliebtesten Fotomotiven, und jeder von uns hat schon Filme gesehen, in denen sie als spektakuläre Kulisse diente. Sogar ein eigener Film ist ihrer spannenden Geschichte und ihrem Schöpfer gewidmet. Hollywoodstar Ben Kingsley spielt darin den Ingenieur John Roebling mit oe, der als Johann August Röbling mit ö im Jahre 1806 in Mühlhausen geboren wurde und später nach Amerika auswanderte.
Die Mühlhäuser haben nach dem weltweit bekanntesten Sohn ihrer Stadt ein Straße und eine Schule benannt. Es gibt hier ein Röblingdenkmal – und seit 12 Jahren auch einen Röblinglauf, bei dem es darum geht, binnen 30 Minuten möglichst viele Runden um den Schwanenteich zu absolvieren. Eine tolle Erfolgsgeschichte, denn inzwischen wurde daraus Thüringens größter Kinder-und Jugendlauf sowie der viertgrößte Unternehmenslauf im Freistaat.
Einer der Hauptorganisatoren ist seit fünf Jahren Alexander Wettig. Wenn man die Statistik liest, kann man den hohen Aufwand zumindest erahnen. Am jüngsten Röblinglauf im April nahmen 3.971 Personen teil. 1.838 Kinder in 32 Mannschaften, 822 Jugendliche in 20 Mannschaften, 1219 Unternehmensläufer in 98 Mannschaften sowie 92 Einzelstarter. Zusammen liefen sie insgesamt 21.735 Kilometer und 79 Meter.
Auf diese Zahlen sind die Veranstalter aber nicht deshalb stolz, weil sie eine Neigung zum Angeben haben, sondern weil zum großen Laufspaß die noch größere Freude am guten Zweck kommt. Ein Löwenanteil vom Startgeld, der von Unternehmen der Region finanzierter Rundenerlös sowie Spenden weiterer Unternehmen und Stiftungen ergaben 35.876 Euro und 50 Cent. Und diese stolzen 35.876 Euro und 50 Cent gingen wie stets beim Röblinglauf an das Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz.
Organisationstalent Alexander Wettig weiß, dass jeder Cent für die Kinder alle ehrenamtlichen Mühen wert ist, dass es dafür gar nicht genug Spendenengel wie ihn geben kann. Er selbst ist ehrenamtlich noch als Familienbegleiter in der ambulanten Kinderhospizarbeit im Unstrut-Hainich-Kreis tätig sowie als Notfallseelsorger und organisatorischer Einsatzleiter. Und er engagiert sich nicht zuletzt für die Notfallsanitäter-Ausbildung in Thüringen. „Eine Region für einen guten Zweck zu bewegen, ist eine spannende Aufgabe“, sagt Alexander Wettig. Daran möchte er auch künftig mit aller Kraft mitwirken.
Dieser Mann aus Mühlhausen ist heute auf seine Weise ein Brückenbauer wie Johann August Röbling. Ein Brückenbauer des Lebens.
Wir gratulieren herzlich Alexander Wettig!